Das HKS-System verbindet die Vorteile vordefinierter Sonderfarben.
Nicht jede Farbe lässt sich mithilfe des Vierfarbdrucks bzw. mithilfe der vier Komponenten des CMYK-Farbmodells (Cyan, Magenta, Yellow, Key/Black) darstellen. Daher erfordern einige spezielle grafische Umsetzungen sogenannte Sonderfarben. Diese werden zusätzlich zu CMYK auf das zu bedruckende Material aufgebracht. Um eine einheitliche Farbdarstellung zu gewährleisten, wurden verschiedene Sonderfarben-Systeme entwickelt. Neben Pantone und RAL ist im deutschen Offsetdruck vor allem das HKS-Sonderfarbensystem verbreitet. Gemein ist diesen Farbsystemen, dass die gewünschte Farbe über spezielle Farbfächer des Herstellers ausgewählt und von diesem bezogen wird.
Was sind Sonderfarben?
Eine Sonderfarbe (auch Schmuckfarbe oder Spotcolor) ist eine vordefinierte Volltonfarbe, die sich nicht mithilfe der Standardfarben des CMYK-Farbmodells allein umsetzen lässt. So können hoch bunte und farbsatte Töne weder im Vierfarb- noch im Sechsfarbdruck realisiert werden. Sie kommen entsprechend als sogenannte zusätzliche Grund- oder Basisfarben im Druck zur Anwendung. Neben Volltonfarben kommen auch sogenannte Effektfarben wie Gold oder Silber als Sonderfarben zum Einsatz.


Was sind die Vorteile von HKS-Sonderfarben gegenüber CMYK?
Ein großer Vorteil von Sonderfarben ist, dass diese farbentreu und ohne Abweichungen auf jedem Bedruckmedium reproduziert werden können. Da beim Vierfarbdruck durch subtraktive Farbmischung der Farbkomponenten die erforderliche Farbe erzeugt wird, kann es immer zu leichten Modifikationen in der Wiedergabe kommen. Die abzubildenden Farben werden dargestellt, indem die einzelnen Farbschichten nacheinander übereinandergelegt werden. In der Folge wird das Lichtspektrum des zu bedruckenden Materials reduziert (= subtrahiert), da weniger Licht hindurch gelangt. Hierbei können insbesondere bei unterschiedlichen Untergründen Abweichungen in der Farbdarstellung entstehen. Dagegen können die Sonderfarben im HKS-System sehr präzise und auf jedes Bedruckmedium abgestimmt wiedergegeben werden, was eine gleichbleibende Farbidentität gewährleistet – und zwar unabhängig von der jeweils verwendeten Druckerei, der subjektiven Farbwahrnehmung, der verwendeten Technik, von den zugrundeliegenden Druckdaten oder Farbprofilen. Darüber hinaus können mit Sonderfarben sehr viel mehr Farben erzeugt werden als mit CMYK.
Mögliche Gründe für den Einsatz von HKS-Sonderfarben
Aufgrund der Sicherstellung des genauen Farbtons auf unterschiedlichen Medien eignen sich Sonderfarben immer dann, wenn eine Farbe gleichbleibenden Charakter haben soll. Dies gilt vor allem dann, wenn eine spezifische Farbe im Rahmen eines Corporate Designs als Markenzeichen mit hohem Wiedererkennungswert etabliert werden soll. Dies ist in vielen Fällen lediglich durch Sonderfarben möglich. Daneben existiert durch die höhere Anzahl an Farbtönen eine sehr viel größere Auswahl an Farben. Charakteristische Beispiele für einen solchen Einsatz sind das Magenta eines großen deutschen Telekommunikationsanbieters oder das Lila eines bekannten Schokoladenherstellers.


Der HKS-Farbfächer
Der HKS-Farbfächer umfasst 88 Basisfarben sowie 3520 Volltonfarben, die durch entsprechend angepasste Farbskalenpaletten für die verbreitetsten Papierarten sowie Industriezweige in verschiedenen Ausführungen definiert sind:
• HKS Ek (Endlospapier bzw. endlos mattgestrichenes Papier)
• HKS K (Kunstdruckpapier bzw. ungestrichene Papiere wie bei Flyern, Plakaten, Visitenkarten)
• HKS N (Naturpapier bzw. gestrichenes Papier wie bei Briefbögen und -umschlägen, Notizblöcken)
• HKS Z (Zeitungspapier)
Mit dieser Differenzierung wird der Tatsache Rechnung getragen, dass jede Farbe auf unterschiedlichen Papieren bzw. Bedruckmedien auch verschieden wirkt. Jeder Farbe ist in dieser einheitlichen Systematik ein Kürzel für die jeweilige Papiergruppe zugeordnet. An dieses Kürzel schließt sich zudem eine Kennzahl an, die die Farbtonintensität und Rasterstufe Schwarz definiert. So steht die Kombination HKS 4 K – 30 – 40 beispielsweise für einen bräunlichen Gelbton für Kunstpapier mit 30-prozentiger Farbintensität und 40-prozentigem Rasterwert. Durch das Zusammenwirken zwischen der so vordefinierten Farbe einerseits und dem Bedruckmaterial andererseits wird das gleiche Ergebnis auf den unterschiedlichen Papieren nach dem Drucken sichergestellt. Die Effektfarben Gold und Silber haben im HKS-Farbsystem die Kennzahlen 98 (Gold-Metallpigment) und 99 (Silber-Metallpigment).
Mögliche Anwendungsgebiete
Der HKS-Farbfächer kann in verschiedenen Bereichen zur Veredelung angewendet werden (Auswahl):
• Aufwertung von Bedruckmaterialien mit speziellen Farben oder Effekten im Offsetdruck
• Beschriftung von Folien oder Klebefolien für Beschilderungen oder Fahrzeuge
• Bedrucken von Verpackungen oder Textilien im Siebdruck
• Lackierung von Fahrzeugen oder anderen Produkten


Übersetzung in andere Farbräume
HKS-Farben können zumindest annähernd in andere Farbräume übertragen werden, da der Hersteller das Mischverhältnis der CMYK-Farben definiert hat. Hierbei ist allerdings eine präzise Übertragung unmöglich. Es handelt sich daher lediglich um Näherungswerte. So können beispielsweise HKS 1 (heller Gelbton) für Kunstdruckpapier und Naturpapier folgendermaßen in CMYK übersetzt werden:
• HKS 1 K: Cyan = 0,0 %, Magenta = 60,0 %, Yellow = 70,0 %, Key = 0,0 %
• HKS 1 N: Cyan = 2,0 %, Magenta = 0,0 %; Yellow = 100,0 %; Key = 0,0 %
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